My story of change - Yessica Wunderli-Meyer, IT

2024. 02. 01.

Aus Logistikerin zu IT-Fachkraft? Ja! Das Leben kann riesige Änderungen generieren, wenn wir offen sind und es wagen, unsere Chancen zu nutzen.

Hier könnt Ihr Yessicas Erfolgsgeschichte lesen!

Wie wird man von einer studentischen Simultanübersetzerin zur Audi Koordinatorin für ein Partnerunternehmen in der Motoren- und Komponentenmontage?

Yessica Wunderli-Meyer: Ich habe eigentlich als studentische Mitarbeiterin in der Logistik angefangen, als Simultandolmetscherin. Hier konnte ich beim Übersetzen so viel über die fachlichen Themen lernen, dass ich bald an der Schulung der Mitarbeitenden der Logistikpartnerfirma beteiligt wurde. Ich liebte das Thema und verstand es. Ich glaube, auch diesem Grund habe ich eine Vollzeitstelle bei Audi bekommen. Ich konnte als Koordinatorin für ein englisches Partnerunternehmen im Motorenbau von hier in Ungarn aus arbeiten. Ziel war es, dass die Firma Mahle anhand unserer Aufträge perfekte Motoren und Teile für uns produziert und liefert – von ein paar bis hin zu Hunderten von Stücken. Von der Bearbeitung der Anfragen, über das Sammeln der Teile und Fertigungshilfsmittel, über die Planung der logistischen Abläufe bis hin zum Start der Auslieferung waren wir mit meinen Kollegen für alles verantwortlich. Im Jahr 2015 erhielt ich sogar die Möglichkeit, zu diesem Unternehmen nach England entsandt zu werden, wo ich sozusagen das „Auge aus Győr“ der Herstellungsprozesse war. Sowohl in Győr als auch in England waren schnelle Reaktionen und ein selbstsicheres Auftreten gefragt, denn wenn es z.B. ein Qualitätsproblem gab, musste ich sofort eingreifen. Ich mag es, wenn die Dinge an mehreren Fäden und auf Hochtouren laufen! Hier war das hundertprozentig so. Abwechslung, Drehung und massenhaft Aufgaben standen ständig im Mittelpunkt meines täglichen Lebens.

 

Es ist schön zu hören, dass du so enthusiastisch über diese Arbeitsaufgabe sprichts. Wieso hast du trotzdem den Job gewechselt?

Y. W.-M.: Kurz nach meiner Rückkehr aus England bekam ich anderweitige Aufgaben und Herausforderungen, denn meine beiden Kinder sind geboren. Als ich meine Rückkehr ins Berufsleben plante, wusste ich, dass – obwohl ich meine Aufgaben in der Logistik liebte – eine neue Möglichkeit für mich ideal wäre, die sich bezüglich der Zeiteinteilung besser mit meiner Mutterschaft vereinbaren ließ. Ich hatte Glück, denn die Zahl der Fach- und Arbeitsbereiche bei Audi ist sozusagen unendlich, so wusste ich, dass es eine realistische Chance gab, eine Tätigkeit zu finden, die besser zu meiner neuen Lebenssituation passt.

 

Woher kam die Idee zu IT?

Y. W.-M.: IT-Themen tauchten im Zusammenhang mit meiner Arbeit immer wieder auf. Innerhalb der Logistik gab es IT-Systeme, mit denen sich nur wenige von uns auskannten. Ich mochte Dinge, die mit IT zu tun hatten. Ich habe mich zwar immer nur meinen Aufgaben entsprechend darin vertieft, aber auf der Benutzerebne hat sie mich immer interessiert.

Als meine Rückkehr näher kam, wurde ich von meiner Personalreferaten kontaktiert. Ich erwähnte sofort den IT-Bereich und sie hatte glücklicherweise ein offenes Ohr. Obwohl ich noch nie in der IT-Branche gearbeitet hatte, erhielt ich die Möglichkeit für ein Vorstellungsgespräch mit IT-Führungskräften. Das war keine Kleinigkeit für mich, und ich war sehr froh, dass sie meiner Bitte – sowohl in der Personalabteilung als auch in der IT-Abteilung – so offen gegenüberstanden, selbst mit meinem Hintergrund in der Logistik.

 

Ich bin mir darüber im Klaren, dass das Leben ständige Veränderungen mit sich bringt, aber ich halte das nicht für ein Problem, sondern für eine Chance, die man nutzen muss!

 

Trotzdem war ich vor dem Gespräch furchtbar nervös. Ich wusste, dass viel davon abhing, und ich wusste, dass ich trotz aller Ängste den Job wollte! Ich erzählte offen, dass ich bis dahin nur in der Logistik gearbeitet hatte, dass meine Arbeit aber auch IT-bezogene Aufgaben beinhaltet und dass ich mich für diesen Bereich interessiere.

Außerdem verfügte ich über gute Deutsch- und Englischkenntnisse. Nach der ersten Vorstellungsrunde folgte ein persönliches Gespräch, bei dem ich – wie sich herausstellte – sowohl für eine SAP- als auch für eine NON-SAP-Stelle interviewt wurde. Damals habe ich SAP in der Logistik benutzt, und auch nach so vielen Jahren Pause konnte ich mich beim Vorstellungsgespräch noch an mehr als 30 Module erinnern – ein großer Erfolg für mich. Ich war zuversichtlich, dass es aufgrund meinen Kompetenzen eine Position in diesem Bereich geben wird, die ich – mit viel Lernen – besetzen könnte. So wurde ich Product Owner im NON-SAP-Bereich. Man versprach mir, dass ich keine Software entwickeln müsse (sie lacht), sondern dass man eher beim Optimalisieren und der Unterstützung der mit der Softwareentwicklung verbundenen Geschäftsprozesse auf mich rechnen würde.

 

Wie war die erste Zeit in einem so neuen Bereich?

Y. W.-M.: Den ersten Tag werde ich nie vergessen! Ich wurde zusammen mit einem Kollegen Projektleiterin für eine Produktionsunterstützungssoftware namens MMS. Ich kam ins Büro und es wimmelte nur von neuen Wörtern und Sätzen um die Ohren, von denen ich ehrlich gesagt zunächst keine Ahnung hatte, was sie bedeuteten. Ich dachte, ich würde es nicht schaffen. Es gab so viele neue Dinge: ich musste Kontakt zu den Leuten in Ingolstadt – und über sie zu Mexiko, Neckarsulm, Brüssel, China – den Softwareentwicklern und der Qualitätssicherung pflegen.

Am Anfang musste ich sehr große Offenheit zeigen, es gab eine Menge Angst und Fragen. Oft hatte ich den Gedanken: „Oje, was wird hier daraus werden?“ (sie lacht)

Aber glücklicherweise haben meine Kollegen mein Selbstvertrauen ersetzt. Es war schwer für mich, im IT-Entwicklungsteam zu sitzen, aber ich kann weder entwickeln noch programmieren. Nach einer Weile wurde mir jedoch klar, dass dies – wie mir bei meiner Einstellung versprochen wurde – nicht meine Aufgabe ist, ich muss nichts davon verstehen, wie man entwickelt, sondern ich bin das Sicherheitsnetz über unsere Entwickler und Projekte. Ich habe die Parallelen zu meiner früheren Tätigkeit erblickt, und in vielen Fällen half mir meine frühere Erfahrung, die Herausforderungen der Projekte hier zu lösen.

 

Meine Kollegen – und meine beruflichen Erfolge, die sich nacheinander einstellten – bestätigten mir, dass ich wohl einen Platz im Team habe und dass ich gute Ideen haben kann, auch wenn ich vorher nicht in der IT-Branche gearbeitet habe.

 

Wenn ich etwas nicht verstand, haben meine Mitarbeitenden den besten Weg gefunden, mir zu helfen. Ich denke, es ist sehr wichtig, offen für Hilfe zu sein, für den brandneuen Aufgabenbereich und die Aufgaben, denn das ist die Grundlage für unsere eigene Entwicklung.

Da ich in einer neuen Position Mitglied des Teams wurde, waren die Aufgaben noch nicht vollständig entwickelt. Gemeinsam mit meinem Vorgesetzten und meinen Kollegen haben wir die Elemente und Merkmale meiner Position entwickelt. Im Team wird immer berücksichtigt, wer welche Stärken hat und womit das Team am besten unterstützen kann. Daher lag der Schwerpunkt für mich auf der Kommunikation mit unseren ausländischen Partnern, wozu der fachliche Input von den Entwicklern stammte.

 

Du hast Dich während der Zeit hier sehr schön entwickelt. Was würdest Du hervorheben?

Y. W.-M.: Ich denke, jeder kann berufliche Themen lernen. Allerdings ist es nicht leicht, Verantwortung zu übernehmen und selbständig Entscheidungen zu treffen, wenn man über so neuartiges Wissen verfügt. Ich muss zugeben, dass ich anfangs Angst davor hatte, aber zum Glück wurde ich mit den Aufgaben schrittweise beauftragt, und nach und nach hatte ich die Freiheit, Entscheidungen selbständig zu treffen. Meine Vorgesetzten haben mich ständig betreut und überwacht, um sicherzustellen, dass ich mich in einem gesunden Tempo entwickeln kann. Daher glaube und erlebe ich jetzt, dass ich fähig dazu bin. Das ist ein sehr gutes Gefühl.

 

Mein Selbstvertrauen hat sich stark verbessert, und dazu brauchte ich all die Herausforderungen, die der Bereichswechsel mit sich brachte.

 

Heute weiss ich schon, dass wir auch dann, wenn ich etwas nicht in 1–2 Tagen erledigen kann, es trotzdem schaffen werden. Statt in Panik zu geraten, bleibe ich also ruhig und suche Schritt für Schritt nach Lösungen. So hat sich auch mein komplexes Denken viel entwickelt.

 
Worauf bist Du besonders stolz?

Y. W.-M.: Meine Kollegen sind Hardcore-Entwickler, deren Arbeit ich nur bewundern kann. Ich bin stolz darauf, dass ich als nicht-IT-Profi unter vielen anderen professionellen Entwicklern zum Erfolg des Teams beitragen kann. Ich kann unter ihnen eine gute Leistung erbringen, und sie haben mich sogar voll akzeptiert, so dass meine Arbeit ein wichtiger Teil zu der Lösung unserer Aufgaben beiträgt.

Ich glaube auch, dass meine wirkliche Stärke in der Kontaktpflege liegt. Es ist mir gelungen, ein sehr gutes Verhältnis zu den Kollegen in Ingolstadt zu entwickeln. Wir arbeiten alle zusammen, um sicherzustellen, dass die täglichen Aufgaben reibungslos ablaufen.

Es ist ein gutes Gefühl zu sagen: Ich habe meinen Platz gefunden, ich habe mich selbst gefunden! Diese Chance wurde mir von Audi gegeben, aber ich brauchte den Mut, sie zu ergreifen. Ich habe große Fortschritte gemacht und weiß jetzt ich schon, dass ich mich – in einem unterstützenden Umfeld – überall bewähren kann.

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