Trompetenspieler und Prozess-Ingenieur: eine Geschichte von Glaube und Willen

2023. 07. 21.

Als erfolgreicher Trompeter und Musiklehrer in Zalaegerszeg erscheint es in vielerlei Hinsicht absurd, eine Stelle in Győr als Operator anzunehmen. Doch Ágoston Persa hat diesen Schritt gewagt und blickt heute darauf als eine der besten Entscheidungen seines Lebens zurück.

Ágoston kam vor fünf Jahren mit ehrgeizigen Plänen in die Fahrzeugmontage, um die Grundlagen für ein neues, stabileres und familienorientiertes Leben zu schaffen. Dank seiner Zielsicherheit und seiner beharrlichen, bescheidenen Arbeit ist er heute glücklicher Besitzer eines Diploms in Maschinenbau mit der Note „Ausgezeichnet“ und übt mit seiner Erfahrung als Operator seine Tätigkeit als Prozess-Ingenieur bei Audi Hungaria aus. 
 
Was bewegt einen Trompetenspieler und Musiklehrer dazu, sich bei Audi Hungaria im Fahrzeugwerk als Operator zu bewerben? 

Ich bin in einer Familie mit 6 Kindern aufgewachsen, ich habe mich also an das Großfamilienleben gewöhnt. Als Erwachsener und Vater habe ich dann verstanden, welch großen Wert einem mehrere Geschwister und eine Großfamilie geben können. Meine Frau und ich hatten vor, mehrere Kinder zu bekommen, aber die Besonderheiten unseres Berufs machten es uns sehr schwierig, Kindererziehung und Arbeit miteinander zu vereinbaren. Wir haben beide ein Diplom als Musiklehrer an der Musikuniversität erworben, und wir haben viele Jahre in diesem Bereich gearbeitet. Der Beruf des Musiklehrers bringt es jedoch mit sich, dass die Schüler vom Nachmittag bis zum frühen Abend zum Unterricht kommen. Zu der Zeit hatten wir nur ein Kind, aber schon damals war es uns schwierig, Unterricht zu geben und trotzdem an Wochentagen als Familie zusammen zu sein. Ich wusste, dass ich auf lange Sicht eine Arbeit brauchen würde, die es uns ermöglichen würde, familiäre Werte zu erleben und aufrechtzuerhalten und die uns auch stabile finanzielle Umstände bieten würde. 
 

Warum hast du dich für Audi Hungaria entschieden? 

Mein Schwiegervater arbeitet seit 27 Jahren als Ingenieur im Motorenbau und so konnten wir uns hautnah ein Bild von den Bedingungen und Möglichkeiten machen, die das Unternehmen bietet. Ich hatte den Eindruck, dass mir langfristig die Sicherung einer stabilen Zukunft für meine Familie wichtiger war als der künstlerische Erfolg. Deshalb habe ich mir die offenen Stellen im Unternehmen angesehen und mich als Operator beworben, wurde eingestellt und die Türen von Audi Hungaria öffneten sich für mich. Von außen habe ich nicht viel vom Alltag eines Operators gesehen, aber ich wusste, dass ich nach einem festen Zeitplan 8 Stunden am Tag arbeiten würde – und dass wir darüber hinaus unser eigenes Leben leben könnten. Nach Abschluss des damaligen Schuljahres als Lehrer zogen wir nach Győr und ich wechselte den Beruf.

Schon bei meinem ersten Werksbesuch sah ich, wie professionell die Organisation funktioniert, und ich war sofort beeindruckt von der technischen Präzision, mit der dieses riesige System betrieben wird. Ich wusste also, dass ich unabhängig von meiner Arbeitsaufgabe viel lernen würde. Damals spürte ich schon, dass ich jede Gelegenheit nutzen möchte, um mich während meiner Zeit bei Audi weiterzuentwickeln.
 

Wann hast du entschieden, ein Diplom als Ingenieur zu erwerben? 

Für mich war es eine völlig fremde Welt, aber je mehr Zeit ich in meiner Position verbrachte, desto mehr wollte ich das Funktionieren des Unternehmens verstehen und es sogar mitgestalten.

Ich gab mir alle Mühe, um die „Karriereleiter“ so schnell und so erfolgreich wie möglich zu erklimmen. Ich suchte proaktiv nach Möglichkeiten und erkundigte mich intensiv bei Bereichsleitern und anderen Führungskräften nach Möglichkeiten, weiterzukommen. So erfuhr ich, wie das Unternehmen mein Universitätsstudium während meiner Arbeit unterstützen kann.

Ich komme aus einem ganz anderen Umfeld, aber während meiner Karriere als Vortragskünstler habe ich gelernt, dass man große Ziele erreichen kann, indem man sich kleine Ziele und Fristen setzt, und wenn man das einmal gelernt hat, kann man das überall anwenden. Bis heute ist dies der Leitfaden meines Lebens. So habe ich mich entschieden, das Maschinenbaustudium anzufangen und mir das Ziel zu setzen, meine Arbeit danach als Ingenieur im Unternehmen fortzusetzen. Ich war sehr begeistert und mit dieser Begeisterung begann ich, zuerst mein Abitur in Physik abzulegen, da dieses Fach während meiner Musikausbildung vernachlässigt worden war.
 

Was sagten die anderen in deinem Bereich dazu? 

Zu dieser Zeit hatte ich ihnen noch nicht gesagt, dass ich ein Studium angefangen habe, weil ich mir selbst nicht ganz sicher war, was ich da tue und ob ich es tatsächlich schaffen werde. Rational betrachtet sah ich neben der Arbeit und den Kindern eine größere Chance zu scheitern, aber ich war von Anfang entschlossen, mein Ziel zu erreichen: Ich will Maschinenbauingenieur werden! 

Ich brauchte 3 Monate, um mich in aller Heimlichkeit auf die Physikprüfung vorzubereiten. Nachdem ich das Abitur erfolgreich bestanden hatte, bewarb ich mich um einen Platz im Studiengang Maschinenbau an der István-Széchenyi-Universität.

Das erste Jahr war äußerst schwierig. Ich habe neben der Arbeit studiert, und da in meinem Bereich keiner etwas von meinem Studium wusste, habe ich meinen persönlichen Urlaub genutzt, um an den Wochenenden den Universitätsunterricht zu besuchen. Kleine Ziele trieben mich auf mein großes Ziel zu. Ich war fest entschlossen, unerschütterlich weiterzumachen, wenn ich nur die Matheprüfung bestehe. Und das tat ich, mit 95 %, also der Note 1... und alle anderen Fächer habe ich auch bestanden. Es war eine anstrengende Zeit, aber mein Glaube an die Zukunft trieb mich vorwärts. Ich sah vor mir, dass ich mit jedem Schritt eine strahlend schöne Zukunft und ein neues Kapitel für meine Familie aufbaute. Nach einem Jahr erfolgreichen Universitätsstudiums weihte ich meine Vorgesetzten und Kollegen ein, die mich vom ersten Moment an zu 100 % unterstützten. Glücklicherweise waren sie mit meiner Arbeit sehr zufrieden, ich glaube, ich kann sagen, dass ich sogar während des Studiums ein starkes und gutes Mitglied des Teams war. Sie waren sehr zufrieden mit mir, so dass ich finanzielle Unterstützung und freie Tage für mein Studium erhielt.  
 

Welche Herausforderung stellte es dar, die Anforderungen der Uni zu erfüllen und gleichzeitig zu arbeiten? 

Es war eine wirklich mühselige und schwierige Zeit mit ganz vielen schlaflosen Nächten, aber ich kann definitiv sagen, dass es sich gelohnt hat. Außerdem habe ich meine Diplomarbeit über ein Thema betreffend Audi geschrieben, bei dem es um die Optimierung der Fahrzeugherstellung mithilfe der Hologrammtechnologie ging. Während ich die Arbeit schrieb, hatte ich die Möglichkeit, mit erfahrenen Ingenieuren zusammenzuarbeiten, was mir einen Einblick in die Praxis des Ingenieurlebens verschaffte. Und einige Monate nach meinem Abschluss als Maschinenbauingenieur hatte ich die Möglichkeit, in einem Bereich zu arbeiten, der zu meiner neuen Qualifikation passt. Seit diesem Jahr kann ich als Prozess-Ingenieur unsere Fertigungslinien optimieren. Die Erfahrungen, die ich in den früheren Jahren bei Audi gesammelt habe, bieten eine sehr gute Basis für meine Arbeit. Ich bin meinen eigenen Weg gegangen und das bedeutet mir sehr viel. Der Fortschritt ist auch jetzt nicht zu Ende. Ich habe immer noch große Ziele und sehe viele Perspektiven für mich, mich weiterzuentwickeln, wobei mich das Unternehmen weiterhin unterstützt.

In der Zwischenzeit haben wir zwei weitere Kinder bekommen, so dass sich meine Pläne, eine Großfamilie zu haben, erfüllt haben und meine Frau und ich nun eine glückliche Familie mit drei Kindern sind.
 

Was ist deiner Meinung nach die wichtigste Lehre aus deiner Geschichte? 

Man muss nicht nur über die Dinge reden, man muss auch hinausgehen und etwas tun, denn mit Glauben und Willenskraft kann man alles erreichen. Auch, wenn der Weg holprig ist und auch, wenn er schwierig ist. Wenn man Energie investiert, kann man – wie ich es an meinem eigenen Beispiel sehe – erfolgreich sein.

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